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hier findet Ihr Informationen, Meinungen und Erfahrungen rund um das Stillen, speziell dem Tandem- und Langzeitstillen.

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Freitag, 18. November 2011

Tandemstillen

Hallo,

heute das letzte Kapitel zu unserer Stillgeschichte.

Wie schon gesagt, war unser letztes Kind unterwegs und ich stillte noch.

In dieser Zeit las ich zum ersten Mal vom Tandemstillen, also dem Stillen von zwei Kindern gelichzeitig. Nach etwas Recherche vor allem nach der Frage, ob Stillen frühzeitige Wehen auslösen kann (Die Infos, die ich fand, beruhigten mich zumindest, auch wenn richtige Studien dazu wohl fehlen.), entschied ich, es einfach auf uns zukommen zu lassen. Ich stillte meinen Sohn weiter und gegen Ende der Schwangerschaft schien die Milch auch wieder mehr zu werden.

Die Schwangerschaft verlief völlig komplikationslos - ich mußte allerdings Insulin spritzen.

Meine Tochter kam einige Tage nach dem Termin in einer super Geburt auf die Welt. Sie begann auch bald zu trinken. Als mein Sohn dazu kam, wollte er auch die Brust. Ich fing also ganz selbstverständlich an, beide Kinder zu stillen, wobei ich zu Beginn darauf achtete, dass meine Tochter zuerst dran kam und satt wurde. Bald tranken sie aber auch gemeinsam.

Die Stillzeit verlief ohne Probleme und auch die Beikosteinführung für unsere Jüngste geschah praktisch nebenbei. Zu der Zeit arbeitete ich in meinem eigenen Ladengeschäft, wohin ich unsere Tochter zu Beginn mitnahm. Nach und nach wurde es Usus, dass sie zu Hause blieb und mein Mann sie mir zum Stillen brachte, und irgendwann bleib sie einfach länger bei ihm, bis sie gar nicht mehr zum Stillen gebracht wurde.

Wenn ich nicht da war, vermisste sie das Stillen nicht. Wenn ich kam, mußte ich allerdings sofort (für beide Stillkinder) die Brust frei machen. :-)

Und so war es noch bis vor kurzer Zeit. Vor einigen Wochen trank mein Sohn von selbst nicht mehr regelmäßig an der Brust, vor allem auch nicht mehr nachts. Manchmal, wenn es mir gerade nicht paßte, wies ich ihn auch ab, was ihn nicht mehr so zu bedrücken schien, wie noch einige Wochen zuvor (da weinte oder schimpfte er in diesem Fall.). Jetzt ist seine Stillzeit im Prinzip vorbei. Hin und wieder verlangt er danach - und wenn ich gerade Zeit und Lust habe, darf er trinken. Jedoch wird das immer seltener.

Meine Tochter verlangt noch regelmäßig, vor allem nachts, nach der Brust. Sie ist jetzt 3 1/2 Jahre alt.

Noch vor kurzem, als sie krank war, hat sie offenbar so viel getrunken (und sehr schlecht gegessen), dass sie sogar wieder den typischen grünlich-gelben Baby-Stuhl in der Windel hatte.... :-D Da war ich selbst überrascht, weil ich eher das Gefühl habe, dass gar nicht mehr allzu viel Milch da ist.

Auch mein Sohn hatte noch mit über 2 Jahren Phasen, in denen er fast nur von der Brust trank und schlecht aß.

Beide Kinder gediehen und gedeihen trotzdem prächtig.

Meine persönliche Meinung zum Stillen und zur Einführung der Beikost ist heute eine sehr einfache: Ich bin mir sicher, dass Stillen wenigstens in den ersten drei Jahren - phasenweise auch ohne Beikost (z. B. bei Krankheit) - die richtige Ernährung für Babys/Kleinkinder ist. Beikost sollte ab ca. dem 6. Monat (wahrscheinlich sogar früher) nach Bedarf und Belieben des Kindes zugegeben werden. Ich denke schon, dass beispielsweise ein zweijähriges über lange Zeit nur gestilltes Kind gewisse Mängel erleiden würde. Wenn man aber als Familie halbwegs gesund und regelmäßig isst und das Baby daran einfach teilhaben läßt, wird es ganz von selbst irgendwann ein guter Esser am Familientisch werden, so wie unsere beiden Jüngsten. :-D

Bei unserer jüngsten Tochter haben wir auf Breichen oder irgendwelche besondere Babynahrung komplett verzichtet. Sie hat einfach langsam alles am Familientisch mitgegessen. Das hat wunderbar funktioniert und niemals Probleme bereitet. Dazu bekam sie halt, wann immer sie wollte, die Brust.

Hätte ich dies schon bei unseren großen Kindern so gesehen, wäre uns viel Streß (und auch einiges an Geld - wenn ich da an die Gläschen vor allem für unsere Große denke!) erspart geblieben.

Ich hoffe daher, dass die eine oder andere (werdende) Mutter unsere Geschichte liest und daraus resultierend vielleicht von vorn herein an alles sehr viel gelassener herangehen kann.

Demnächst werde ich auf das eine oder andere Still-Thema genauer eingehen.

Bis dahin liebe Grüße!

Angela