Willkommen

Herzlich willkommen auf meinem Blog,

hier findet Ihr Informationen, Meinungen und Erfahrungen rund um das Stillen, speziell dem Tandem- und Langzeitstillen.

Viel Spaß beim Stöbern!

Samstag, 31. März 2012

Sehr schöner Artikel in der "Welt online": Stillen hat nichts mit Ideologie zu tun - wie wahr!

Hallo,

ich habe heute einen sehr schönen Artikel in der "Welt online" gelesen, den ich Euch unbedingt zeigen muß. Er bringt eigentlich alles auf den Punkt, leider setzt schon drunter wieder die altbekannte Diskussion ein:


"Stillen hat nichts mit Ideologie zu tun“

Viel Freude beim Lesen!

Angela

Dienstag, 27. März 2012

Ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema....

... die ich schon immer loswerden wollte, aber vergaß, sobald ich am PC saß (geht's Euch auch so?).

Hallo erstmal,

ich wollte einige Überlegungen meinerseits zum Tandem- und Langzeitstillen loswerden und versuche, mich kurz zu fassen.

Also: Ich glaube, das Tandemstillen (fast ausschließlich) eine zivilisatorische Erscheinung ist. Zum einen haben wir die materielle Sicherheit, d. h. genug zum Essen, ein Dach über dem Kopf usw., um diese v. a. körperliche Mehrbelastung auf uns zu nehmen. Das sah und sieht bei so genannten Naturvölkern sicher meist anders aus. Zum anderen war es die meiste Zeit in unserer Existenz üblich, nur ca. alle 3 Jahre Nachwuchs zu bekommen. Das liegt schon daran, dass viel länger gestillt wurde, was eine natürliche Verhütung mit sich brachte. Außerdem war es überlebenswichtig für das Kind, dass die Mutter sich nur ihm widmen konnte, so lange es eben nötig war. Und 3 Jahre scheint mir da eine wichtige Grenze zu sein. Nicht umsonst beginnt in diesem Alter der Kindergarten (Krippe ist ein ganz anderes Thema). Also ist es eben während des größten Teils unserer Geschichte gar nicht üblich gewesen, sehr schnell hintereinander Kinder zu bekommen.

Daher empfinde ich das Tandemstillen als Luxus, den ich persönlich und meine Kinder genossen haben, der aber tatsächlich nicht unbedingt natürlich ist.

Was Zwillinge oder gar Mehrlinge betrifft - da kenne ich mich (auch historisch gesehen) nicht so gut aus, denke aber, dass es ganz bestimmt nicht einfach war, und möchte gar nicht über mögliche Lösungen der Altvorderen nachdenken.....

Zum Langzeitstillen wollte ich noch sagen, dass ich hier glaube, dass eine Stillzeit von ca. 3 Jahren durchaus natürlich für uns Menschen ist. Das Dumme ist nur, dass es nicht (mehr) in unsere Zeit paßt und sicher auch deshalb auf so viel Ablehnung stößt. Frau möchte halt bald wieder arbeiten gehen bzw. sich nicht von ihrem Kind abhängig machen/wieder ihre Freiheit genießen. Letzteres habe ich oft gelesen und habe kein Verständis dafür, denn mit einem Kind übernimmt man Verantwortung, bis es eben erwachsen ist. Darauf sollten sich werdende Eltern einstellen - und das bedeutet auch immer ein Stück Abhängigkeit, sei es nun beim Stillen oder später z. B. in der Urlaubsplanung (Schulferien).

Der erste Punkt - die Arbeit - ist da schon schwieriger. Man braucht eben Geld. Und länger als ein Jahr zu Hause zu bleiben ist für viele einfach nicht machbar. Wir haben uns dafür entschieden, aber natürlich mit finanziellen Einbußen bzw. war das auch eine klare Entscheidung gegen irgendeine wie auch immer geartete Karriere (und somit besseren Verdienst). Hier sind eindeutig bessere staatliche Regelungen gefragt. Der Wiedereinstieg in den Beruf für Mütter, die lange zu Hause waren, z. B. muß eindeutig mehr unterstützt werden. Aber das könnte mal ein extra Beitrag werden.....

So, das war's an sich schon.

Alles Liebe für Euch!

Angela

Nachtrag vom 14. Juli 2012:

Hmm, also ich habe mittlerweile so viele alte Fotos von tandemstillenden Frauen gesehen, dass ich wohl überdenken muß, wie natürlich es ist. Offensichtlich wurde es - zumindest in der jüngeren Vergangenheit - des öfteren praktiziert (auch mit zwei verschieden alten Kindern), so dass man vielleicht sagen muß: Wenn die Bedingungen stimmen - genügend zum Essen usw. - ist Tandemstillen eine natürliche Option für die Menschen, was mich natürlich freut. Denn ich habe es ja auch ganz natürlich empfunden, dachte aber trotzdem, es käme erst in unserer mordernen Gesellschaft mit all ihren Bequemlichkeiten vor.

Montag, 26. März 2012

Kleines Video von Zwillingen

Hallo,

hier ein kleines Video vom Tandemstillen. leider nur ganz kurz, aber süß. :-) Ich kann es irgendwie nicht einfügen, daher hier der Link:

Zwillinge Stillen

Viel Spaß beim Ansehen!

Angela

Samstag, 24. März 2012

Noch'n Buchtipp

Hallo,

heute mal ein Buchtipp zu einem sehr schwierigen Thema: Impfen - ja oder nein.

Das Buch von Martin Hirte "Impfen - Pro und Contra" gilt hier als Standardwerk. Er gibt einen kleinen historischen Einblick, zeigt sowohl allgemein als auch für jede Impfung im Einzelnen positive und negative Aspekte auf und schlägt einen alternativen Impfplan vor. Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich mit diesem Thema auseinander setzt und auch ein paar Hintergründe über die - ja praktisch hinter allem stehenden - kommerziellen Interessen erfährt.



Eine erhellende Lektüre wünscht

Angela

Zum Zeitplan beim Stillen/Füttern

Hallo,

es gibt eine Langzeitstudie zum Zeitplan beim Stillen/Füttern. Hier ein Link dazu: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.babyfuettern-es-muss-kein-strenger-zeitplan-sein.3504b7c1-94af-445f-b47c-7549e26cf550.html

Und hier noch ein paar Zitate:

"Die Ergebnisse der Studie, die nun im „European Journal of Public Health“ veröffentlicht worden sind: die nach Zeitplan fütternden Mütter hatten angegeben, sich insgesamt besser zu fühlen, wenngleich sie nicht vor Depressionen geschützt waren. Für die Babys bedeutete die Zeitplanfütterung aber, dass sie in den Tests später über alle Altersklassen hinweg um 17 Prozent schlechter abschnitten als ihre nach Bedarf gefütterten Altersgenossen. Beim Intelligenztest hinkten sie im Durchschnitt vier Punkte hinterher."

Sehr wichtig finde ich:

".... stuft Renz-Polster die Studie als wertvoll ein, weil man nie wissen könne, wie sich die Stimmung ändere. „Beim Einschlafen erleben wir ja gerade diesen fatalen Rückschritt in alte Traditionen: Allen Ernstes wird Eltern in einigen Ratgebern empfohlen, ihre Kinder schreien zu lassen, bis sie einschlafen.“

"Dabei sei Selbststeuerung ein zentrales Instrument für die geistige und emotionale Entwicklung des Kindes: Es müsse daher auch selbst Kontrolle ausüben dürfen – und zum Beispiel essen, wenn es hungrig ist."


In diesem Sinne alles Liebe!

Angela

Freitag, 23. März 2012

Ein eindringliches Bild zum Thema Schlafen

Hallo,

dieses Bild bringt die Gefühle auf den Punkt und regt hoffentlich zum Nachdenken an.



Liebe Grüße

Angela

Stillen wirkt schmerzlindernd

Hallo,

es ist zwar nicht neu, soll aber heute hier Erwähnung finden: Stillen unmittelbar um ein Schmerzereignis herum wirkt für das Baby schmerzlindernd.

Bestätigung fand diese Erkenntnis wieder einmal in einer kanadische Studie, die untersuchte, welche Schmerzlinderung bei Impfungen am besten wirkt. Zitat: "So können Säuglinge, die gestillt werden, unmittelbar vor und nach der Impfung an die Brust gelegt werden. Denn: Stillen wirkt schmerzmindernd. Ausgelöst wird dieser wohltuende Effekt durch den beruhigenden Hautkontakt und das Saugen. Der süße  Geschmack der Milch aktiviert überdies körpereigene schmerzstillende Substanzen." - es ist doch immer wieder wunderbar. :-)

Quelle: http://service.mt-online.de/aktuell/gesundheit_aktuell/6448546_Es_tut_nicht_weh_hilft_nicht.html

Bis später!

Angela

Mittwoch, 21. März 2012

Warum man sich in der Schwangerschaft auch intensiv mit dem Stillen beschäftigen sollte

Guten Abend,

mir begegnen immer wieder Frauen, die erzählen, dass sie sich mit dem Stillen vor der Geburt nicht beschäftigt haben und es dann einfach probiert haben. Das kann gut gehen, muß aber nicht.

Wir Menschen sind nicht (nur) instinktgeleitet, was uns die Möglichkeit gibt, zu wählen und zu lernen. Der Nachteil ist, dass wir vieles auch lernen müssen. Mag sein, dass ein gewisser Instinkt für das Stillen in uns steckt, wenn wir aber noch nie etwas davon gesehen oder gehört haben, dürfte es tatsächlich schwierig werden, es zu tun.

Und wie lernt der Mensch? Durch Vorbild! Früher haben die jungen Mädchen viel häufiger Mütter in ihrem Umfeld erlebt, weil die Familien in größeren Verbänden zusammen lebten. Dort lernten sie den Umgang mit Säuglingen und kleinen Kindern. Unseren Kleinfamilien von heute fehlt das. So ist es Realität, dass die meisten jungen Mütter kaum einmal eine Schwangerschaft und einen Säugling in ihrem näheren Umfeld erlebt haben, bevor sie selbst schwanger geworden sind.

Die meisten werdenen Eltern beschäftigen sich dann intensiv mit ihrer Schwangerschaft, mit dem Einrichten des Kinderzimmers usw., nicht aber mit dem Stillen. Manche denken dann nur in der Form "soll ich oder soll ich nicht" darüber nach. Und von den Frauen, die stillen wollen, lassen es viele auf sich zukommen.

Stillen muß aber bis zu einem gewissen Grad auch gelernt werden, gerade wenn man noch nie eine Stillende in seinem eigenen Umfeld erlebt hat.

Es kursieren einfach zu viele Vorurteile, zu viele Ammenmärchen und zu viele Mißverständnisse, die doch zumindest richtiggestellt werden sollten, bevor eine Frau sich für oder gegen das Stillen entscheidet.

Außerdem können Probleme auftreten, die eine unvorbereitete Mutter eventuell zu schnell zum Abstillen bewegen, weil sie sich nicht zu helfen weiß. Dabei gibt es für die meisten Probleme gute Lösungen.

Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass die junge Mutter Unterstützung braucht, wenn sie sich für das Stillen entscheidet. Der Partner spielt hier eine wichtige Rolle. Ist er gut informiert und unterstützt seine Partnerin - durch Tat und auch seelisch-moralisch, klappt das Stillen wesentlich besser. Es ist also wichtig, dass die werdenden Eltern sich selbst gut informieren. Sie sollten sich aber auch im weiteren Familienumfeld (Eltern, Schwiegereltern) mit dem Thema auseinandersetzen.

Es ist zudem viel besser, wenn man direkt nach der Geburt weiß, was nun zu tun ist. Man sollte gut vorbereitet in den Kreißsaal gehen und Vorstellungen darüber entwickelt haben, wie man sich die Geburt und den anschließenden Beginn der (Still-)Beziehung zu seinem Kind wünscht.Man ist ansonsten in dieser Situation sehr anfällig für allerlei Ratschläge von außen, was eventuell letztlich eine gute Stillbeziehung erschwert.

Ich bin mir sicher, dass ein Stillkurs vor der Geburt, entweder verbunden mit einem Säuglingspflegekurs oder als entsprechend gewichteter Teile einer Geburtsvorbereitung, eine sehr nützliche Einrichtug ist. Teilweise gibt es dies ja schon. Jede Schwangere sollte außerdem wissen, wo in ihrem Umfeld eine Stillberaterin zu erreichen ist.

So gut vorbereitet werden hoffentlich in Zukunft noch viel mehr Frauen dazu bereit sein, Ihren Kindern das zu geben, was diese brauchen und wollen.


Bis bald!

Angela

Dienstag, 20. März 2012

Stillen in der Öffentlichkeit

Hallo,

heute mußte ich in einer Pressemitteilung von babyclub.de lesen, dass 25 % der deutschen Mütter nicht in der Öffentlichkeit stillen würden. Im Jahr 2008 waren es nur 7 %. Der Trend geht also ganz klar in die falsche Richtung.

> > > Hier könnt Ihr den Artikel lesen < < <

Liegt es wirklich daran, dass diese Frauen nicht selbstbewußt genug sind?

Wogegen sich alles in mir sträubt, ist die Tatsache, dass einem allerortens nackte Frauen entgegenspringen, aber offenbar eine Doppelmoral existiert, die stillende Frauen als anstößig empfindet. Obwohl man kaum nackten Körper beim Stillen sieht.

Einer der Vorteile des Stillens besteht doch gerade darin, immer und überall die richtige Nahrung für's Baby dabeizuhaben. Nutzt eine stillende Mutter dies nicht, setzt sie sich doch nur überflüssigerweise unter Druck (z. B. rechtzeitig zu Hause sein zu müssen oder gar nicht raus zu gehen) und tut ihrem Kind, dass vielleicht auf die Brustmahlzeit warten muß, keinen besonders guten Gefallen.

Ich kann nur an Euch appelieren, weiterhin immer und überall, wo es nötig wird, zu stillen.

Schließlich gibt es ja auch schöne Stillbekleidung, z. B. > > > hier in unserem Shop < < <   :-).

Frohes Stillen in der Öffentlichkeit!

Angela

Montag, 19. März 2012

Video zum Langzeitstillen

Hallo,

heute habe ich für Euch ein Video (2 Teile) von Regine Gresens über das Stillen von Kleinkindern. Alles, was darin gesagt wird, habe ich entweder genauso erlebt oder ich denke das selbe. :-) Absolut empfehlenswert - schon in der Schwangerschaft, wenn man sich über das Wie der späteren Stillbeziehung Gedanken macht.

Teil 1:


Teil 2:



Viel Spaß beim Ansehen!

Angela

Sonntag, 18. März 2012

Wie lange stillen?

Hallo,

manche Frauen scheinen zu denken, dass die Empfehlung, 6 Monate voll zu stillen, bedeutet, danach sofort abzustillen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie deswegen schon mit ganz falschen Erwartungen in die Stillzeit gehen.
Es ist natürlich so, dass man 6 Monate voll stillen sollte, danach aber beginnt die Zeit des langsamen Übergangs an den Familientisch, der mal längere mal kürzere Zeit in Anspruch nimmt.
In dieser Zeit des Übergangs soll das Kind natürlich weiter gestillt werden. Wie verrückt muß man denn sein, nachdem man sein Kind 6 Monate gestillt hat, doch noch auf Ersatzmilch umzusteigen?
Auch von der Zeit des Übergangs wird in der Öffentlichkeit ein - meiner Meinung nach - völlig falsches Bild suggeriert: Mittagsmahlzeit ersetzen, Brust weglassen, Abendmahlzeit ersatzen, Brust weglassen usw. usf. Viel sinnvoller ist es, sobald das Kind deutliche Signale gibt, dass es am Essen teilhaben möchte, es mit an den Familientisch zu nehmen und es kosten zu lassen, zu welcher Tageszeit spielt keine Rolle, wichtig ist nur, dem Kind dann trotzdem die Brust nicht zu verwehren. Es wird von ganz allein mehr essen und weniger an der Brust trinken.
Meine jüngste Tochter z. B. habe ich zu Beginn mit auf Arbeit genommen - es war mein eigenes Ladengeschäft -, später blieb sie zu Hause und mein Mann brachte sie zum Stillen. Immer öfter tauchten die beiden dann nicht mehr auf. Das bedeutete, dass meine Tochter immer mehr am Tisch mitaß und keine zusätzliche Brust mehr brauchte. Das ganze passierte praktisch von allein. Ich war selbst überrascht, wie schnell sie viele Stunden ohne mich aushielt.
Meine erste Aufgabe nach dem Nachhausekommen war dann allerdings das Stillen ... :-D Die Kleinen sind diesbezüglich also sehr flexibel. Ein Abstillen, selbst wenn die Mutter wieder arbeiten geht, ist in meinen Augen daher nicht nötig.
Es ist ein ganz fließender Übergang, mal mit mehr Stillen (z. B. bei Krankheit des Kindes), mal mit weniger.
Im Idealfall hört das Kind irgendwann von selbst auf. Eine normale Stillzeit des Menschen liegt für mich bei um die 3 Jahre. Man darf sich da aber nicht vorstellen, dass das 3jährige Kind regelmäßig zu den Mahlzeiten die Brust verlangt. Es werden besondere Kuschel- oder auch Trostsituationen sein, abends vor dem Schlafen oder morgens oder einfach, wenn es mal Lust darauf hat, wie man selbst vielleicht Lust auf ein Glas Milch hat. Ein Nein kann ein Kind in diesem Alter auch verkraften oder eine Erklärung, warum Mama gerade jetzt nicht kann oder will.
Erst für die Zeit über 3 Jahren würde ich von Langzeitstillen sprechen. Stillzeiten, die unter einem Jahr liegen, sind für mich zu kurz. Und natürlich ist jede Stillzeit zu kurz, die Ersatzmilch nötig macht. Das Kind sollte von der Brust an den Familientisch wachsen.

Grundsätzlich bin ich über jedes Baby froh, das gestillt wird, auch wenn, aus welchen Gründen auch immer, die Stillzeit viel kürzer ist, denn lieber kurz gestillt als gar nicht, auch wenn es nicht optimal ist. :-)

Also, frohes Stillen!

Angela

Schöne Still-BH's (auch Öko) findet Ihr übrigens > > > hier < < < in unserem Shop.

Samstag, 17. März 2012

Gedanken zur Schule - Kinder werden ja auch groß

Hallo,

als Mutter von zwei Schulkindern beschäftige ich mich zwangsläufig immer wieder mit der Frage, wie unser Schulsystem verbessert werden kann. Dass es verändert werden muß - ich glaube, das ist jedem klar.

Vor einigen Tagen warb in unserer Einkaufsmeile wieder eine Initiative für Veränderungen. Inhalt war, dass bei uns schon längst keine Chancengleichheit mehr herrscht, wenn es das überhaupt jemals gab. Jeder versucht doch, sein Kind auf einem Gymnasium oder einer Freien/Privaten Schule unterzubringen, weil wir wissen, dass dort Bildung noch halbwegs gewährleistet wird und auch der Umgangston noch annehmbar ist. Dabei finde ich nicht, dass meine Kinder um jeden Preis Abitur haben müssen.

Ich für mich stelle das ganze System in Frage: die Inhalte, die Methoden, die Strukturen. Mal ganz abgesehen von der Organisation. Ich weiß schon jetzt, dass meine Tochter, die nächstes (Schul-)Jahr in die 5. Klasse kommt, permanent Ausfallstunden haben wird. So war es jedenfalls in den letzten Jahren und im nächsten hat nicht einmal jede Klasse eine Klassenlehrerin. Meist knapp 30 Kinder pro Klasse, nicht genug Ansprechpartner und Bezugspersonen. Von den wenigen ziemlich überforderten Kräften haben einge selbst erhebliche psychische Probleme (bei uns erlebt und noch immer aktuell). Dem Mobbing der Schüler untereinander kann auch nicht viel Einhalt geboten werden (ebenfalls selbst erlebt). Das ganze System krankt.

Ich bin durchaus Anhängerin einer klassischen Bildung, nur bin ich dagegen, diese ganz stur und völlig ohne Zusammenhang zur tatsächlichen Lebenswelt der Kinder in sie hineinzupressen.

Schule - und zwar für jedes einzelne Kind, ob mehr oder weniger begabt, und egal, aus welcher Bevölkerungsschicht - muß modern sein (an technischen Geräten und den Wissensstand betreffen), weniger Schüler pro Klasse, wesentlich mehr und viel besser auf die Praxis vorbereitete (und gut bezahlte!) Lehrer. Schulpsychologen, Sozialarbeiter, Mediatoren gehören in jede Schule. Alle Schulen sollten grundsätzlich gleich sein und eben ein bestimmtes Einzugsgebiet haben. Damit meine ich nicht einheitlich gleich und monoton, nein - ich finde nur, alle Kinder, die zusammen (in einer Gegend) leben, sollten auch gemeinsam unterrichtet werden. Die Ausstattung und die Möglichkeiten der Schulen sollten aber in etwa gleich sein, so dass die Frage nach einer besseren oder schlechteren Schule gar nicht im Raum steht. In kleinen Gruppen können auch langsamere Kinder ausreichend gefördert oder begabte Kinder intensiver gefordert werden. Ich bin gegen Hausaufgaben, bieten wir den Kindern lieber interessante Freizeitbeschäftigungen oder einfach mal Entspannung an. Und viel mehr Praxis. Heute können doch die Kinder gar nicht mehr wirklich aktuelle Inhalte lernen, alles ändert sich doch alle Nasen lang. Neben einer Grundbildung (Lesen, Schreiben, Grundrechenarten) müssen die Kinder doch mehr darin fit gemacht werden, zu lernen, wo sie die Information herbekommen und wie sie damit umgehen. Sie müßten sich vielseitig in der Praxis ausprobieren dürfen und selbst entscheiden können, was sie vertiefen möchten. Wenn sie sich einen Beruf für sich vorstellen können, sollen sie es doch mal ausprobieren und dann entscheiden, ob sie ihn lernen möchten. Für die Berufsausbildung oder das Studium sollte es intensive Eignungstests (z. B. und vor allem für Lehrer) geben. Besteht doch eine Wissenslücke, kann man diese durch einen Kurs an der Schule schließen und probiert's nochmal. Andere entscheiden sich vielleicht anders, wenn sie gesehen haben, dass Vorstellung und Realität eben nicht zusammenpassen.

Im Übrigen hat auch Religion - egal welche - in einem laizistischen Staat nichts in der Schule verloren und gehört für mich definitiv nur in den privaten Bereich. Ich frage mich, wieso es immernoch Religionsunterricht gibt. In manchen Schulgesetzen steht doch tatsächlich noch, dass zur "Ehrfurcht vor Gott" erzogen werden soll (sinngemäß).

Das sind nur so grobe Vorstellungen, aber ich glaube fest, dass die Richtung gut ist. Leider kostet das. Und offenbar sind unsere Politiker, die ja nur 4 Jahre vorausdenken müssen, einfach nicht fähig, nicht willig oder auch wegen verschiedener Zwänge nicht in der Lage, groß angelegte Veränderungen überhaupt anzudenken. So ist es ja z. B. auch mit der Rente.

Ein vernünftiges Schulsystem würde viel mehr kosten als man schon jetzt ausgibt und bringt (kurzfristig und engstirnig gedacht) nichts ein. Geld regiert die Welt. Sehr traurig.

So können wir nur hoffen, dass unsere Kinder die Schule irgendwie überstehen - und das denke ich wirklich - und bin sehr traurig darüber, weil wir die Chance für unsere nächste(n) Generation(en) vertun.

Ich könnte hier noch ewig weiter spinnen. Leider bringt das ja nichts.

Also erstmal

bis bald!

Angela

Wie findet Ihr spezielle Orte zum Stillen?

Hallo,

kürzlich fand ich eine Liste für St. Gallen, auf der Örtlichkeiten der Stadt verzeichnet sind, an denen man stillen kann. Hier ist sie:


> > > Liste < < < .

Dort werden Geschäfte oder Cafés oder auch Apotheken genannt, die einen Raum, einen Umkleidekabine oder Ähnliches zum Stillen bereitstellen. Man findet Stillstühle, Stillräume, Ecken mit Vorhängen etc.

Ich persönlich finde das sehr befremdlich. Ich habe bald nach der Geburt meines ersten Kindes damit angefangen, überall zu stillen, wo es nötig war und nicht erst noch nach dem "richtigen" Ort zu suchen. Zu Beginn fragte ich z. B. in Cafés noch, aber bald habe ich eben einfach gestillt. Schlechte Erfahrungen habe ich dabei nie gemacht und gegen komische Blicke allein bin ich immun. :-)

Nachdem ich dann schon viele Monate immer und überall gestillt hatte, ertappte ich mich dabei, auch in einer Anwaltskanzlei ganz selbstverständlich meine Brust auszupacken. Der Anwalt, der gerade im Gespräch mit mir war, machte große Augen und wußte gar nicht, wo er hinsehen sollte. Dann beendete er schnell das Gespräch und verließ den Raum, damit ich "in Ruhe stillen könnte". Das war die einzige unangenehme Reaktion, wobei ich sagen muß, dass mir schon klar ist, dass ich ihn ein wenig geschockt haben mag, was mir nachher auch peinlich war. Auf der anderen Seite hatte mein Kind eben Hunger und wenn er cool genug gewesen wäre, hätten wir uns auch einfach weiter unterhalten können.Wer schon einige stillende Frauen gesehen hat, wird wissen, dass man kaum unterscheiden kann, ob das Kind auf dem Schoß schläft oder an der Brust hängt.

Um auf die Liste zurückzukommen: Ich finde es auf der einen Seite ja gut, dass es in Geschäften Stillecken gibt. Auf der anderen Seite ist eine Liste, auf der auch noch auf stille Ecken mit Vorhang usw. hingewiesen wird, auch schon wieder so ein Wegschieben der stillenden Frauen an spezielle Orte und Plätze. Das kann natürlich nicht sein.

Was sagt Ihr dazu?

Liebe Grüße

Verkehrte Welt

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis - da gab es einen Planeten, dessen Bewohner nicht viel anders waren als wir. Jedoch hatte es deren Zivilisation mit sich gebracht, dass dem Akt der Nahrungsaufnahme nicht mehr so viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Obwohl ihre natürliche Nahrung, die aus Wasser und verschiedensten Pflanzen bestand, dort praktisch überall leicht zu haben war, war es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, über eine kleine Kanüle direkt in den Magen künstlich angefertigte Nahrung zu konsumieren. Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen war es Usus geworden, dies für die richtige Art der Ernährung zu halten. Um diese war mittlerweile eine riesige Industrie entstanden - es gab die tollsten Mischungen, angepriesen als gesund und bekömmlich, die Werbung versprach die fantastischsten Wirkungen. Alles war in Ordnung .... Wäre da nicht so eine kleine fanatische Hardliner-Gruppierung gewesen, die in letzter Zeit immer aufdringlicher dafür warb, doch die im Überfluß vorhandene Nahrung zu sich zu nehmen. Diese wäre doch die natürlich vorgesehene Ernährung, viel gesünder, Krankheiten, die im Zusammenhang mit der künstlichen Ernährung auftraten, könnten verhindert werden, noch dazu wäre es ein Vergnügen Gerichte zuzubereiten und diese dann gemeinsam zu verspeisen. Außerdem entstünden im Vergleich zur Ersatznahrung viel weniger Kosten, man bräuchte weder die nötigen Utensilien, um diese aufzunehmen, noch die Nahrung selbst kaufen. Im Allgemeinen wurde diese Meinung sogar von Ärzten, die viele Aspekte der künstlichen Ernährung untersucht hatten, und staatlichen Institutionen unterstützt.
Dennoch: Die Mehrheit hörte zum Glück für die Nahrungsmittelindustrie, die mittlerweile gut von der künstlichen Ernährungsweise lebte, nicht auf diese alternativen Spinner. Schließlich würden Gesichter nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, wenn sie durch die Benutzung der Kaumuskeln zu breit werden würden. Eventuell würde das Essen auch gar nicht funktionieren, die Zähne viel zu weh tun, das Schlucken anstrengen. Die Familie würde außerdem gar nicht akzeptieren, wenn man plötzlich ihre Unterstützung bräuchte, um Zeit zum Essenzubereiten und zum Essen selbst zu haben. Mit den Krankheiten lebte man mittlerweile und hatte sich an sie gewöhnt. Um das Vergnügen und die positive Bindung innerhalb der Familie durch gemeinsames Essen werde sowieso zu viel Wind gemacht. Und auch noch öffentlich essen - nein, das käme sowieso nicht in Frage.
Leider wissen wir nicht, wie sich die Bewohner dieses weit, weit entfernten Planeten entschieden haben, aber ich frage Euch:

Wie würdet Ihr entscheiden?

Ähnlichkeiten zu diversen Stilldiskussionen sind nicht ganz zufällig und beabsichtigt.

Angela
(bitte nicht ohne Hinweis auf diesen Blog kopieren)

Donnerstag, 15. März 2012

Langzeitstillen im TV

Hallo

heute mal ein Link zu einer kurzen sehr positiven TV-Sendung über ein 2jähriges gestilltes Kind. :-)


> > hier klicken < < < 

Was mich wieder mal sehr stört ist der Satz "über die durchschnittlichen 6 Monate hinaus". Das suggeriert, dass man nach den empfohlenen 6 Monaten voll Stillen abstillen kann/sollte. Aber nicht mehr voll stillen heiß nicht abstillen. Das scheint vielen einfach nicht bewußt zu sein. Und wie dumm muß man denn sein, dem Kind nach 6 Monaten gut gelaufener Stillzeit doch noch die "Plastemilch" zu verabreichen.....?

Naja, Gute Nacht!

Angela

Mittwoch, 14. März 2012

Omas sind sehr wichtig

Hallo,

zum Thema familiäre Zwänge möchte ich noch eine Beobachtung widergeben, die ich kürzlich auf einer Messe, auf der ich als Stillberaterin ausstellte, erlebt habe. Eine junge Frau, die auch stillte, zeigte Interesse und ich redete kurz mit ihr. Bald schaltete sich die Mutter ein: "Das muß doch mal ein Ende haben.". Sie schüttelte unwillig den Kopf. Das Kind war noch kein Jahr alt.
Natürlich kommt die Mutter/Oma aus einer ganz anderen Tradition, hat ganz andere Erfahrungen gemacht, aber ich fand es sehr schade, dass sie ihre Tochter offenbar nicht unterstützte und sogar eher bedrängte, endlich mit dem Stillen aufzuhören.
Dabei ist die Qualität der Unterstützung, die die Mutter durch ihr familiäres Umfeld bekommt, wahrscheinlich der entscheidende Faktor bei der Entscheidung, ob und wie lange gestillt wird.
Aber dazu später mehr.

Alles Liebe von

Angela

Gedanken über Stillen vs. Flasche

Hallo,

gestern habe ich im Warteraum eines Arztes eine Frau mit einem Neugeborenen beobachtet. Erst nur aus Interesse, dann begann ich mir aber so meine Gedanken zu machen.
Das Kind lag im Wagen, war wach und man merkte richtig, dass es neugierig auf die Welt war. Statt es aber herauszunehmen, schuscherte die Mutter das Baby im Wagen (also federte diesen leicht) und beugte sich zum Spielen darüber. Ich möchte das gar nicht wirklich kritisieren, glaube sogar, dass wir bei unseren ersten Kindern genauso gehandelt haben, aber eigentlich ist es doch so widersinnig. Das muß ich einfach, nachdem ich mein letztes Kind so ausgiebig getragen habe, sagen. Geriet die Mutter aus dem Blickfeld, wurde das Kleine sofort unruhig. Ich empfand die Situation einfach als extrem unrichtig.
Schlimmer wurde es, als ich dann sah, dass sie das Fläschchen herausholte. Ich ganz persönlich denke, dass 99 % aller Frauen stillen können. Die Chance, das ausgerechnet diese Frau nicht kann, war also sehr klein. Aber ausschließen möchte ich es natürlich nicht. Nur, diese Situation, wie sie die Milch prüfte, dann ihr Kind aufnahm, wie sie es hielt, ihm die Flasche in den Mund steckte, man die Schmatzgeräusche hörte (wahrscheinlich kam da auch viel Luft mit) - das war alles so irreal. Zwischendurch sah sie prüfend die Flasche an, vielleicht um zu sehen, ob das Kind genügen getrunken hatte. Offenbar nicht, denn es bekam die Flasche wieder in den Mund gesteckt. Die ganze Selbstbestimmtheit des Babys beim Stillen - bleibe ich angedockt oder laß ich los/wie lange bleibe ich an der Quelle - fehlte hier völlig. Es kam mir alles irgendwie "behindert" vor. Nicht falsch verstehen. Ich wähle ganz bewußt das Wort "behindert", weil es beschreibt, dass jemand etwas nicht tun kann, wie man es gemeinhin tut, sondern derjenige eine Hilfe (z. B. einen Gehstock u. Ä.) braucht. So kam es mir auch hier vor. Es sah aus, als wenn die Flasche eine Art Gehstock wäre, ein notwendiges Übel, weil es nicht anders geht. Wenn es nun so wäre, dass dieser "Gehstock" genutzt wird, weil es nicht anders geht, wäre ja alles in Ordnung. Aber, was ich nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass Frauen freiwillig diesen Ersatz- oder Hilfsmittelweg gehen und das Naheliegende, millionenfach Erprobte und Perfekte meiden und ihrem Kind und sich selbst vorenthalten.
Ich wurde sehr traurig für Baby und Mutter. Sie tut bestimmt mit aller Liebe das, was sie für richtig hält. Leider ist das, was in unserer Gesellschaft für richtig gehalten wird, bei weitem nicht immer das Richtige. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die Zeit kommen wird, in der Frauen nicht von Vorurteilen, gesellschaftlichen oder auch familiären Zwängen, kommerziellen Interessen und Anderem dazu getrieben werden, ihre Kinder nicht zu stillen. Ich befürchte allerdings, dass dies ein Kampf gegen Windmühlen ist.
Die junge Frau legte ihr Kind sofort nach der Mahlzeit wieder in den Wagen. Kein Kuscheln, kein Bäucherchen, was ja vielleicht wegen der vielen Luft angebracht gewesen wäre. Nun ja, sie hatte es eilig, aber mir tat das Ganze für beide sehr leid. Natürlich war dies nur eine Momentaufnahme, aber mein eben Geschriebenes soll ja auch nur die Wiedergabe meiner Gedanken in dieser Situation sein, keine allgemeine Wertung oder Ähnliches.

Liebe Grüße

Angela

Sonntag, 11. März 2012

Stillen will gelernt sein


Hallo,

hier ein Info-Text, den ich kürzlich für eine Broschüre verfasst habe:

Wenn heute ein Baby auf die Welt kommt, haben sich die Eltern gut vorbereitet. Kleidung, Möbel, Windeln und mehr stehen bereit. Oft ist aber der Umgang mit dem eigenen Nachwuchs für die Eltern die erste engere Begegnung mit einem Neugeborenen überhaupt, so dass sie kaum über eigene Erfahrungen verfügen. Dies trifft insbesondere auf das Thema Stillen zu.
Viele Frauen wollen stillen, haben aber keine wirkliche Vorstellung davon. Treten dann Schwierigkeiten auf, resignieren die meisten und stillen viel zu früh ab. Dabei gibt es bei fast allen Stillproblemen Abhilfe. Wichtig ist, dass die Eltern ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Probleme am Anfang der Stillzeit (seltener auch später) durchaus auftreten können.
Stillen will gelernt sein – heute mehr denn je!
Auch unsere nächsten Verwandten – die Menschenaffen - haben Probleme damit, wenn Sie keine Vorbilder hatten (z. B. in Zoos). Sie legen ihr Junges beispielsweise verkehrt herum an oder lehnen es ganz ab – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Besinnung allein auf Intuition und Instinkte nicht genügt.
Stillen ist immens wichtig für eine gute Bindung von Mutter und Baby. Studien haben z. B. gezeigt, dass eine Vernachlässigung des Babys nach Beginn einer guten Stillbeziehung praktisch nicht mehr auftritt. Das Stillen sollte aus diesem und vielen anderen Gründen durch unsere ganze Gesellschaft noch viel intensiver gefördert werden. Muttermilch ist nun einmal unsere natürliche Säuglingsernährung und auch wenn die Werbung anderes suggeriert – nichts ersetzt diese auch nur annähernd gleichwertig.
Für werdende Eltern ist es wichtig, sich ebenso bewusst mit dem Stillen zu beschäftigen wie mit der Geburt. Denn es kursieren die wildesten Ammenmärchen zum Thema. Die Erfahrungen der älteren Generation sind anders und deren vermeintlich sicheres Wissen zum großen Teil überholt.
Erfreulicherweise findet heute bei den Hebammen in Deutschland das Thema Stillen eine deutlich stärkere Betonung als noch vor einigen Jahren. Viele sind gleichzeitig auch ausgebildete Stillberaterinnen und bieten Stillgruppen an. In einem guten Geburtsvorbereitungskurs sollte das Stillen einen angemessenen Platz finden.
Zudem gibt es auch viele engagierte und erfahrene Mütter, die die Ausbildung zur Stillberaterin (AFS, LaLecheLiga) absolviert haben und ihr Wissen anderen Frauen gratis zur Verfügung stellen.
Also: Informieren Sie sich – und tun sie das Beste für Ihr Baby - stillen Sie!

Bis später!

Angela

Langzeitstillen: wo ist das Problem? - toller Aufsatz zum Thema

Hallo,

hier mal ein Link zu einem schönen Aufsatz von Herrn Renz-Polster zum Thema Langzeitstillen:

http://www.stillen.ch/UserUploads/File/DE/Offentlich/F%C3%BCr%20die%20Mutter/langzeitstillen_lang.pdf

Viel Freude beim Lesen von

Angela

Freitag, 9. März 2012

Ein paar Buchtipps

Hallochen,

ich habe zu Beginn meiner ersten Schwangerschaft recht viel über die Geburt und das Leben mit dem Bäby gelesen. Vieles davon setzte mich eher mehr unter Druck als dass es mich gut vorbereitete. So viele Dinge, die man tun sollte, so viele Dinge, auf die man unbedingt achten müsse, wie das Baby wann zu sein hat usw. usf. Sehr schnell las ich nichts mehr davon.

Ein Buch hat mich jedoch schon vor einiger Zeit stark beeinflußt, dieses hier:



Ganz kurz: Jean Liedloff beschreibt Ihre Beobachungen im Dschungel Venezuelas - vor allem den liebevollen und natürlichen Umgang mit den Kindern. Daraus zieht sie Rückschlüsse darauf, wie wir Eltern der zivilisierten Welt uns verändern sollten.
Das Buch ist recht radikal - an manchen Stellen ist das angebracht und rüttelt auf. Manches ist heute auch überholt und sie ist sehr idealistisch. Außerdem fand ich es etwas schwer zu lesen. Aber als Denkanstoß ist es immernoch sehr zu empfehlen. Wir haben viel daraus entnommen, v. a. aber die Stärke, Dinge anders zu sehen und gegen die leistungsorientierte Welt von heute auch dabei zu bleiben.

Das nächste Buch habe ich erst vor kurzem entdeckt und bin total begeistert:



Es ist das erste Buch in diese Zusammenhang, das ich nicht mit immer schlechter werdendem Gewissen las (auch wenn ich nicht alles so verwirkliche, wie es dort steht), sondern das mir ganz tief aus meiner Seele sprach.
Renz-Polster erklärt aus unserer Evolution heraus die Bedürfnisse und Verhaltensweisen unerer Kinder und warum diese oft nicht mit unserem modernen Leben vereinbar sind. Ganz undogmatisch gibt er daraus folgernd auch hin und wieder Tipps, die für uns Eltern auch lebbar sind. Ein Ratgeber ist es aber nicht. Hier ist nie die Rede davon, wie Kinder sein sollten oder Eltern erziehen müssen. Sehr erfrischend, unterhaltsam geschrieben (mußte ab und zu sogar lachen). Eltern, die des öfteren das Gefühl haben, dass etwas in unserer Gesellschaft in punkto Nachwuchs ganz gehörig falsch läuft, werden sich beruhigt zurücklehnen, weil ihnen endlich jemand zustimmt und auch gleich Erklärungen liefert. Mir ging es jedenfalls so. Es ist aber kein vornehmlich kritisches, sondern ein positives und optimistisches Buch, das für einen neuen (alten) Umgang mit unseren Kindern wirbt.

Und hier sei noch Renz-Polsters Buch über Kindheit und Jugend erwähnt, das ich besitze, aber noch nicht gelesen habe:



Viel Spaß beim Lesen!

Angela