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Dienstag, 27. März 2012

Ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema....

... die ich schon immer loswerden wollte, aber vergaß, sobald ich am PC saß (geht's Euch auch so?).

Hallo erstmal,

ich wollte einige Überlegungen meinerseits zum Tandem- und Langzeitstillen loswerden und versuche, mich kurz zu fassen.

Also: Ich glaube, das Tandemstillen (fast ausschließlich) eine zivilisatorische Erscheinung ist. Zum einen haben wir die materielle Sicherheit, d. h. genug zum Essen, ein Dach über dem Kopf usw., um diese v. a. körperliche Mehrbelastung auf uns zu nehmen. Das sah und sieht bei so genannten Naturvölkern sicher meist anders aus. Zum anderen war es die meiste Zeit in unserer Existenz üblich, nur ca. alle 3 Jahre Nachwuchs zu bekommen. Das liegt schon daran, dass viel länger gestillt wurde, was eine natürliche Verhütung mit sich brachte. Außerdem war es überlebenswichtig für das Kind, dass die Mutter sich nur ihm widmen konnte, so lange es eben nötig war. Und 3 Jahre scheint mir da eine wichtige Grenze zu sein. Nicht umsonst beginnt in diesem Alter der Kindergarten (Krippe ist ein ganz anderes Thema). Also ist es eben während des größten Teils unserer Geschichte gar nicht üblich gewesen, sehr schnell hintereinander Kinder zu bekommen.

Daher empfinde ich das Tandemstillen als Luxus, den ich persönlich und meine Kinder genossen haben, der aber tatsächlich nicht unbedingt natürlich ist.

Was Zwillinge oder gar Mehrlinge betrifft - da kenne ich mich (auch historisch gesehen) nicht so gut aus, denke aber, dass es ganz bestimmt nicht einfach war, und möchte gar nicht über mögliche Lösungen der Altvorderen nachdenken.....

Zum Langzeitstillen wollte ich noch sagen, dass ich hier glaube, dass eine Stillzeit von ca. 3 Jahren durchaus natürlich für uns Menschen ist. Das Dumme ist nur, dass es nicht (mehr) in unsere Zeit paßt und sicher auch deshalb auf so viel Ablehnung stößt. Frau möchte halt bald wieder arbeiten gehen bzw. sich nicht von ihrem Kind abhängig machen/wieder ihre Freiheit genießen. Letzteres habe ich oft gelesen und habe kein Verständis dafür, denn mit einem Kind übernimmt man Verantwortung, bis es eben erwachsen ist. Darauf sollten sich werdende Eltern einstellen - und das bedeutet auch immer ein Stück Abhängigkeit, sei es nun beim Stillen oder später z. B. in der Urlaubsplanung (Schulferien).

Der erste Punkt - die Arbeit - ist da schon schwieriger. Man braucht eben Geld. Und länger als ein Jahr zu Hause zu bleiben ist für viele einfach nicht machbar. Wir haben uns dafür entschieden, aber natürlich mit finanziellen Einbußen bzw. war das auch eine klare Entscheidung gegen irgendeine wie auch immer geartete Karriere (und somit besseren Verdienst). Hier sind eindeutig bessere staatliche Regelungen gefragt. Der Wiedereinstieg in den Beruf für Mütter, die lange zu Hause waren, z. B. muß eindeutig mehr unterstützt werden. Aber das könnte mal ein extra Beitrag werden.....

So, das war's an sich schon.

Alles Liebe für Euch!

Angela

Nachtrag vom 14. Juli 2012:

Hmm, also ich habe mittlerweile so viele alte Fotos von tandemstillenden Frauen gesehen, dass ich wohl überdenken muß, wie natürlich es ist. Offensichtlich wurde es - zumindest in der jüngeren Vergangenheit - des öfteren praktiziert (auch mit zwei verschieden alten Kindern), so dass man vielleicht sagen muß: Wenn die Bedingungen stimmen - genügend zum Essen usw. - ist Tandemstillen eine natürliche Option für die Menschen, was mich natürlich freut. Denn ich habe es ja auch ganz natürlich empfunden, dachte aber trotzdem, es käme erst in unserer mordernen Gesellschaft mit all ihren Bequemlichkeiten vor.

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